Bike Trips Europe

Bike Trips Africa

On  the  road  again
On the road again

01.02.2012

 

BMW, die Spedition, die Druckerei und Outdoor-Ausrüster stehen auf meiner To Do Liste.

Also mache ich zwei draus.

Simone holt mich um 6 Uhr ab. Gestern Abend war sie mit zwei Freunden im Cardbox und will mir ein paar lokale zeigen und der Biker Club von ihrer besseren Hälfte.

„Die kleine Kneipe in unserer Straße…“ so kommt es mir vor. „Andys“ Wirt ist oder war Hamburger und der ganze Laden ist auf Deutsch.

Gibt sogar Wiener Schnitzel und Currywurst.

Ich nehm die Currywurst, hab Hunger drauf. Ist schon länger her.

 

Der Bikerclub ist eine Offroader Club. Geländewagen und Motorräder, also keine Biker.

Werde wohl bis Cap Town warten müssen und Hennie und seine Kumpels treffen.

 

02.02.2012

 

Erledigt, der Rest des Tages wird mal wieder am Pool verbracht.

Der Wetterbericht verspricht im Norden eine sonninge Zeit.

Das Handgelenk muss warten, Regenfreie tage muss ich ausnutzen.

Also morgen früh definitiv weiter.

Inschallah ? Sicherheitshalber packe ich schon mal.

 

03.02.2012

 

Aufschnallen und ab geht die Post.

Schnell noch bei Simone in der Apotheke vorbei, ein fester neuer Verband muss drum.

Sicher ist sicher, schmerzt immer noch.

Scheint Schulfest zu sein, ein Zug Jungens und Mädels zieht durch die Stadt, tanzend singen und ein Tieflader für die Faulen.

 

Ost Gate; ein von den Schutztruppen errichtetes Fort liegt im Park.

30 km hinterm dem Zaun, mal sehen ob ich durchkomme, Motorräder haben bei Naturparks schlechte Karten. Wird es sehen.

„Sorry, Bikes are not allowed “ kein flirten, kein Augenklipern hilft. Sie will nicht.

Wimpy hat mir von einer Lodge westlich von Gate erzählt. Also hin.

„Kempinsky“ steht am Eingang, kommt mir irgendwie bekannt vor, in Verbindung mit dritte Klasse Hotels in Deutschland

„ 1300 Nam $ a night“ ich mache auf dem Absatz kehrt.

Spinnen, nur zum pennen fast 150 €

Gibt ja noch mehr, auch wenn der Rezeption ist meint sie wären die günstigste.

20 km zurück war die nächste aber die Einfahrt und das Foyer lassen mich es schon erahnen.

Unglaublich, fast 200 € die Nacht. „Wo kommen Sie denn her“ „ Aus Düsseldorf“

Der Eigentümer, nicht der Manager. Kurz drei Worte uns unterhalten.

„Moment mal“.

Verschwindet im Büro, kommt wieder heraus und macht mir ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk.

Ich checke sofort ein.

Ein Traum, Chic und Eleganz, so geschickt zusammengestellt man fühlt sich irgendwie zu Hause fühlt.

Morgen früh Safari, wieder billiger als Botswana

Ausprobieren.

Abendessen, drei Gänge Menü, ist im Preis enthalten. Wild, unglaublich, das schmeckt und kostet nicht einen Cent extra.

04.02.2012

 

Gut das ich nicht durch gekommen bin.

Löwen, mitten auf der Straßen . Hätten mich gestern wohl zum Kaffee verspeist.

Nach der Episode mit den Elefanten wäre doch gut gekommen.

Wie die Lodge so die Safari. Von feinsten.

Tourguide, ein Mädel, Geländewagen 1a, Frühstückskorb bestens gefüllt.

Giraffen , Zebraherden , Antilopen Büffel, Schakale, Hyänen usw. einfach nur geil.

Diese Weite, diese unberührte Natur. Ich weiß noch nicht wie der Osten aussieht, aber das was ich hier sehe soll der Osten erst mal toppen.

Zeit verfliegt wie im Fluge.

Namutoni, Schutztruppen Fort.

Muss schon eine unheimliche Strapaze gewesen sein für die Kaiserlichen Reiter durch die Ebene zu patrouillieren und bei der Hitze hier Dienst zu tuen.

Aber welch ein Ausblick von den Festungstürmen, die Ebene durch die Reiter zogen.

Ob sie damals ein Auge für die Schönheit der Weite hatten?

Ich kann einfach nicht genug bekommen. Beneidenswert die Menschen die hier von und mit der Natur leben.

Die Nachmittagssafari werde ich mir auch gönnen.

Herden von Giraffen ziehen über die Ebene. Dann das Unglaubliche.

Ein Naßhorn, nein es sind zwei. Scheu wie sie sind muss man schon sehr sehr viel Schwein haben sie zu Gesicht zu bekommen.

Ich lerne Petra und Michael kennen, Hamburger die aber einige Monate im Jahr in Kapstadt leben.

Wir treffen uns zum Abendessen, unglaublich wieder, wenn die Küche ein Mädel managend sollte man sie heiraten.

 

Morgen in aller Herrgottsfrühe will ich noch mal raus,

 

 

 

05.02.2012

 

Gestern Nachmittag hatte es gegossen.

Mitten auf einer der Pisten hat sich ein kleiner See gebildet. Eine Zebraherde tummelt sich drin und drum herum.

Giraffenherden streifen über die Ebene, es ist wieder wie im Bilderbuch.

Vollbremsung, „can you see them, Elephants“

Emelab hat Augen wie ein Feldstecher.

Zwei Riesen, dann drei, dann vier (wenn ich mich nicht irre)

Dis morgendliche Ausfahrt hat sich doch nochmal geloht.

Nun habe ich sie, meine „BIG FIVE“

Irgendwelche unheimlich schlauen meinten ja noch vor kurzen, vergiss es !!

Quatschköpfe.

 

06.02.2012 

 

Ich will ins Himbaland, nach Opuwo. Die Ruacana Falls soll ich mir ansehen, hat mir Wimpy mit auf den Weg gegeben.

Bis jetzt stimmte alles was er mir empfohlen bzw. wovor er mich gewarnt hatte.

Ganz schöne Strecke, also früh los.

Asphalt, also sollte ich es bis zum Abend schaffen.

Weite nichts als weite, hin und wieder kreuzen Wildtiere die Fahrbahn.

Die Wasserfälle, durch Regenfälle stürzen ansehnliche Wassermassen hinab.

Muss gar keinen Eintritt oder sonst etwas bezahlen, schon verwunderlich, aber wird bestimmt bald noch kommen.

 

Da sind sie ja, rote Nackedeis auf der Straße.

Heimlich die Kamera raus und wie immer beim fahren draufhalten.

Wimpy hat mir die Country Loudge empfohlen, also hin. Die Anfahrt ist wie auf einem Enduro Trainingspark.

Es lohnt sich, Wimpy hatte mal wieder recht.

Nichts wie rein,

Preis

Nichts wie raus.

Wimpy muss mich wohl für einen Millionär halten.

Im Centrum gibt‘s noch eine Lodge mit normalen Preisen.

Überall sehe ich die Himba.

Weiß noch nicht genau wie ich mich verhalten soll, mal sehen wird schon.

„Tomorrow morning at seven“ das Mädel von der Rezeption besorgt mir einen Guide.

 

„OK“

 

07.02.2012

 

„We have to go to the supermarket and buy food for the Himbas”

Beladen mit Lebensmittel und meinem Guide auf der Maschine geht‘s in die Pampa zu einem der Dörfer.

Nach erteilter Erlaubnis fahre ich mitten in Dorf. Ein Gefährt von einem anderen Planeten.

 

Es wird bestaunt, betastet.

 

Wo ich denn herkomme, und wie es möglich ist bis zu ihnen ins Dorf mit dem Motorrad zu kommen.

Ich erkläre es ihnen, unverständliche Blicke. Glaube sie haben es nicht ganz verstanden bzw. glauben mir nicht so richtig.

Kinder spielen, Frauen kochen, kein einziger Mann ist weit und breit zu sehen.

Sie wären jetzt mit den Viehherden auf den Weiden in den Bergen.

Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig und als ob man meine Gedanken erraten hätte bekomme ich erklärt dass die Himba nie duschen, und dann zeigen sie mir wie sie ihr Deo oder Parfüm selber herstellen.

 

So richtig glaube ich das alles hier nicht, kommt zu sehr gestellt vor.

Nachdem ich das x-te Heiratsangebot danken abgelehne fahren wir zurück zur Lodge.

 

„We will go in the afternoon again to an other village“

 

Mein Guide hat mich verstanden.

Also nach mittag wieder in den Supermarkt, wieder einkaufen und diesmal fahren wir in ein weiter von der Stadt gelegenes Dorf.

Recht verwaist, ein paar Frauen, Kinder und der Bruder des Dorfältesten.

Wir sind zu weit von der Stadt entfernt als das hier alles getürkt sein könnte und so glaube ich es meinem Guide.

Dunkle Wolken, da braut sich wieder etwas zusammen. Kurz vor Opuwo geht’s dann auch los.

Wieder mal nass.

 

Regenzeit.

 

08.02.2012

 

Eier Speck gutes Frühstück ist heute wichtig.

Der Himmel ist verhangen und keiner weiß mir zu sagen wie der Straßenzustand ist.

Die einen meinen so die anderen so.

Wie immer, vertraue ich mal wieder auf den lieben Gott.

Alles andere als schön, ist ganz schön rutschig.

 

Dann geht’s wieder, dann wieder scheiße.

 

Sesfontein rechts ab.

Ein altes deutsches Fort soll dort stehen und wenn ich schon mal hier bin will ich das auch sehen.

 

Die Straßenkategorie geht noch mal eine Stufe runter.

Egal hab ja Zeit.

Nackedeis laufen durchs Gelände, winken. Lieber nicht anhalten sonst gibt’s wieder Heiratsangebote und irgendwie kann ich mich nicht an das Rot und den Geruch gewöhnen.

 

Straßenarbeiten.

 

Auch das noch. Ich werde angehalten,die Riesenraupe fährt zur Seite.

Erst steil bergauf, geht ja.

Aua, genauso steil wieder runter.

Geschafft, langsam geht’s weiter irgendwann muss die Baustelle ja mal zu Ende sein.

 

Kurve, Geröll.

 

Wieder steil abschüssig, für 4 Räder kein Problem.

Maschine kommt ins Rutschen, Geröllwelle überall.

Wohin ?? und klatsch, ich schaue in den Himmel.

Hurra, ausgerechnet hier.

Umgeben von Bergen auf einer winzigen Nebenstraße.

 

Erstmal checken, alles heile.

Wasser alles gut,

Kamera, heile

Scheinwerfer, Schrott

Maschine, keine sichtbaren Beschädigungen.

 

Setzen, Zigarette, etwas trinken und überlegen.

Bis zu den Straßenarbeitern zurück, Bergauf auf dem Geröll.

 

Null Bock.

 

Klar das auch jetzt kein Wagen zufällig hier langkommt. Ich packe ab. Bekomme die Maschine über den kleineren Geröllwall geschoben und versuche sie aufzurichten. Kisten abbauen keinen Bock und an die linke komme ich sowieso nicht ran, nicht so ohneweiteres.

Erster Versuch, zweiter Versuch, krieg sie einfach nicht frei .

Nicht hoch genug um den Seitenständer auszuklappen.

Setzen, warten Kräfte sammeln.

Kommt immer noch keiner.

Erneuter Versuch und ich krieg sie gerade.

Steine zur Seite, Ständer raus sie steht.

Aufladen, alles verzurren und weiter geht’s. Ist ja alles heile geblieben.

Und mein Handgelenk hat auch mitgespielt.

Jetzt kommt ein Wagen.

„Are you Ok?“ „ Yes thank‘s I’m fine“

Endlich bin ich unten, Ebene wenn auch weiter Geröllpiste. Ist halt eine Neben-Nebenstraße.

 

Anfang 20, vielleicht etwas ältere Himbamädchen stehen am Pistenrand und strahlen mich an.

 

Wenn doch dieses rot nicht wäre.

 

Strahlendblauer Himmel und lecker warm ist es als ich das Fort erreiche. Keine Besucher weit und breit auch sonst kein Mensch zu sehen.

 

Komisch.

 

Ich stelle die Maschine vor den Eingang ab und siehe da, da erscheint doch wirklich jemand und will mich auf den Parkplatz verweisen.

Hat wohl gedacht die Maschine würde den evtl. noch kommenden Besucheransturm behindern.

Ich lass sie stehen.

Kein Wunder das hier nichts los ist, das Fort ist jetzt eine Lodge.

Der Preis lässt meine durch den Sturz geprellten Knochen wieder schlagartig schmerzfrei werden.

Also weiter, kommt bestimmt noch was anderes, ist ja erst Mittag.

Kommt auch, wieder ein stolzer Preis.

Ich kann zelten, es gibt einen Pool und die nächste Möglichkeit, keine Ahnung.

 

Feierabend für heute.

. 

09.02.2012

 

99.999 KM ganz langsam weiter 100.000 KM !!

 

Foto schießen, das muss ich festhalten.

Soviel zu den ganzen Schwarzmalern und negative Rednern.

Ginge alles nicht. Was ein Quatsch.

Dass jetzt das ein oder andere Verschleißteil ausgetauscht wird versteht sich doch von selbst.

Aber welcher Blödmann hat eigentlich in die Welt gesetzt dass das die Motorräder nicht aushalten würden.

 

Es wird nicht besser, Geröll, Splitt, Sand, Lehm und wieder Geröll.

Der Manager in der Lodge hat mir von der kurzen Strecke abgeraten.

„Rain, youl never know“ „ May be yes ,may be no“

Es ist einsam auf der Strecke. Hin und wieder mal ein Springbock. Keine Menschenseele.

Asphalt, irgendwie ein Glücksgefühl. Die Wellblechpisten und der Rutschige Untergrund verlangen doch ziemlich viel Konzentration.

Anstrengend.

Irgendwo auf der Strecke treff ich Rosanna und Basti. Wir quatschen etwas, und wir verabreden uns in Windhoek,

Der Himmel zieht wieder zu. Beim Einsetzen der ersten Tropfen erreiche ich die von Rosanna und Basti empfohlene Lodge.

Ausgebucht, na klasse. Regen und jetzt Zelt aufbauen, geht ja gar nicht, auch wenn RICHTIGE Overländer kostenlos bleiben dürfen.

Ich beobachte die Weg der Wolken, etwas warten dann geht schon. Über Asphalt müsste ich Khorixas eigentlich noch vor Einbruch der Dunkelheit hinkriegen.

Eine Cola und weiter.

Komme schnell voran, der Himmel gefällt mir gar nicht.

In einem Straßenarbeiter Camp frage ich nach der Entfernung zur nächsten Unterkunft.

„Not far, 30/40 KM“

Drei Blitze nebeneinander, Himmel so schwarz wie die Nacht in der Sahara.

„Can I wait here?“ „Sure“

Die Arbeiter grinsen als ich zurück komme. Ist mir zu heiß durch das Unwetter mit dem Motorrad.

Stunde stäter wage ich es dann doch, aus schwaru ist grau geworden.

Pitschnass erreiche ich die Lodge, und der Manager hat mal wieder ein Herz für Biker.

Alles ist klatsch nass, auf den letzten Kilometern hat es mich wieder so richtig erwischt.

 

10.02.2012

 

Steinmalerei, hab ich noch nie gesehen also hin.

Twyfelfontein, nach Ses jetzt Twyelf, ok

Wieder rechts ab, klar Straße verwandelt sich natürlich in eine „Gravel road“, dafür ist jetzt wieder bullenheiß.

Unglaublich Berg und Steinformationen säumen die Strecke. Ich lass mir Zeit, ist eh zu heiß.

Parkplatz, Info Gebäude, Restaurant

Twyfelfontain.

Einer der überdachten PKW Parkplätze ist meiner, meiner Maschine wird’s gut tuen.

Muss ihr unbedingt einen Namen geben, Maschine gefällt mir nicht mehr.

Zuviel haben wir schon gemeinsam erlebt, und schließlich haben Motorräder auch eine Seele.

Lacht ruhig, ich mich mehr drauf verlassen können als auf so machen „guten freund“ !!!

„Join us“ Ein Schottenpaar ist ebenfalls eingetroffen und haben einen Guide dabei. Der wiederrum bucht einen Guide vom Touristenbüro um uns die Malereien zu erklären und zieht sich mit einer Flasche Wasser in den Schatten zurück.

Wir stopfen durch die Sonne, zwei Schotten und einer der aussieht wie der Terminator.

Hat schon was, wenn man bedenkt wie viele 1000ende Jahre die alt sind.

Da es gab sie also schon, ich erkenne einen Biker in den Malereien,

Wir lachen drüber aber eine andere Erklärung für diese Zeichnung fällt dem Guide auch nicht ein.

Zu den Orgelpfeifen will ich auch noch hin.

Kaum zu finden, groß auf der Karte vermerkt und dann nur ein DIN A 4 großes Hinweisschild an einer Art Parkplatz.

Gut das die Schotten schon da sind, wäre fast dran vorbei gerauscht.

Habe ich mir spektakulärer vorgestellt, aber gesehen ist gesehen.

10 – 20 Km zurück liegt ein Camping,

 

Schluss für heute.

11.02.2012

 

Bin mir nicht so ganz sicher. Hab ich mich verfahren ??

Swakopmund, eine Mischung aus St.Peter Ording und Zandvoort.

Villa Wiese, steht im Coast to Coast Backpackers Verzeichniß.

Doppelzimmer zum Dom (Mehrbettzimmer) Preis.

Nichts los,

 

Ne Pizza und das war‘s für heute Nachtleben suche ich vergeblich.

 

Ok, Sonntag.

 

12.02.2012 – 22.02.2012

 

Man an oh man wo ist denn „MEIN“ Afrika geblieben.

 

Alles ist wieder auf deutsch, ok war ich ja schon in Windhoek drauf gestoßen.

Aber so gravierend !!

In der Villa ist Andree aus Deutschland und wir ziehen gemeinsam durch den Ort.

Bismarkt Medical Center ich spring mal eben rein un bekomme für Dienstag morgen einen Termin.

So langsam macht mir das Handgelenk doch etwas Sorgen.

Seit Botswana ist nun schon für eine Prellung zu viel Zeit vergangen.

 

Man es kommt Stress auf, Mittwoch soll ich bei BMW in Windhoek sein. Ist der einzige Tag wo Dieter Zeit hat sich meinen Anlasser und den tropfenden Kardan anzusehen.

Den restlichen Tag verbringen wir am Museumskaffee, an der „Promenade“.

Es wird im Krankenhaus geröntgt, Bilder und CD nehme ich mit und werde auch sofort wieder zum Doc vorgelassen.

Fraktur.

Er zeigt mir auf den Bildern wo ein kleiner Knochen abgebrochen ist, man kann da aber nichts machen.

Muss ich mit leben.

Eine orthopädische Hilfe soll ich tragen, jo und das unter den Handschuhen auf der Maschine.

 

Geht gar nicht.

 

Dieter nimmt den Anlasser auseinander, säubert und fettet ihn.

Mehr können wir so wie so nicht tun, Ersatzteile nur Südafrika.

Aber er meint das würde schon gehen. Simmerring und Öl am Kardan geweselt und das wars.

Morgen und übermorgen noch einkaufen und dann zurück nach Swakopmund.

Zwar deutsch aber immerhin Sonne und Meer.

 

„Hoch Hoch lebe der Kaiser, er lebe Hoch“

 

Die leben hier in der Vergangenheit und merken es gar nicht. Die finden das alles prima so.

Zu mindestens die Weißen.

Auch Andree und ich werden in dem ein oder anderen Lokal wie Fremdkörper betrachtet.

DDR Symbole sind auch recht viele in den „deutschen lokalen“ zu finden.

Naja auch sie werden irgendwann wach werden, hoffentlich nicht zu schmerzvoll.

Andree fliegt nach Cape Town, ich will noch etwas Strand und dann auch weiter.

 

Wüste steht wieder an!

23.02.2012

 

Auf einem wie an der Schnur gezogenem Schotterband welches mich an den Weg zum Nordkapp erinnert fahre ich dem Horizont entgegen.

Blauer Himmel, vereinzelt kleine Schäfchenwolken.

Strauße, Springböcke usw. begleiten mich.

Stunde um Stunde vergeht so. Hin und wieder mal Auto aber ich bin nicht auf der Hauptroute.

 

„Make sure that you carry enough fuel“

 

Wimpys Rat habe ich mal wieder befogt und verstehe nun auch zu gut warum.

Solitär.

Genau im richtigen Moment fahre ich unter das Dach der Tankstelle.

Aus den Schäfchenwolken sind grau/schwarze Ungeheuer geworden und die spucken nun schon wieder.

Alles freut sich.

Immer eine Frage des Betrachters, hätte doch auch morgen anfangen können.

Nun muss ich in die Lodge. Da sich weit und breit nichts anderes auf tun wird habe ich wieder nur de Wahl hier zu bleiben.

Solitär, eine andere Art der Tankstelle.

Hier steht die Wüstenbäckerei, die bekannt ist für Apfelkuchen und Apfelstrudel.

Um die Lodge herum eine Sammlung von Oldtimern der anderen Art.

Allesamt verrostet und demoliert.

 Das alles restauriert, ein Vermögen.

 

 

24.02.2012

 

Ich lass mir Zeit. In der Nacht hatte es noch weiter geregnet.

Wie werden die Pisten sein.

Aber besser jetzt in der Regenzeit als in Gluthitze und das kann hier heiß werden.

Die freuen sich wie Kinder zu Weihnachten über jeden Regentropfen.

Viel Landwirtschaft bzw. Viezucht ist ja hier, kann sie verstehen.

Des Einen Leid ist des anderen Freud.

Da aber nach jeden Guss es wieder von oben berennt, kann ich damit leben.

Schlimm wäre Dauerregen, so wie in Europa.

Später Vormittag, obwohl der Himmel ist ziemlich verhangen ist breche ich auf.

Ist ja nicht weit, aber wie immer haben Kilometerangaben nichts mit der Fahrzeit zu tun.

Nach einigen Stunden durch die Wüste geht’s wieder rechts ab.

Sossusvlei

Namibias Dünenlandschaft, rote Dünen.

Wieder ein Gate, ich fahre einfach durch. Nicht weit ein zweites Gate.

Ich brauche eine Genehmigung aber Motorräder kommen sowieso nicht rein. Kein zetern kein diskutieren bring mich weiter.

Ich muss zurück.

Im Parkbüro bekomme ich eine Campplatz und eine Eintritts Genehmigung.

 

„How should I go in ? “     

„I will find somebody, you only have to ask around”

 

Rodger ist Skandinavier, auch alleine unterwegs. Allerdings im Geländewagen.

Zum Sonnenuntergang will er auch. Wir fahren zusammen.

Es sind gut eine Stunde Fahrzeit bis zum Ende der Straße und dann nochmal ca. 5/6 km durch tiefen Sand bis ins eigentliche Dünengebiet.

Für ungeübte sowie Pkwfahrer gibt es Allrad shuttel, so wurde uns versprochen.

Düne 45. Ein Parkplatz und man kann sie besteigen.

Ich verzichte, am Himmel bilden sich schon wieder dunkle Wolken.

Wir drehen, auch Rodger hat keine Lust in Regen am Ende anzukommen und dann nichts sehen zu können

Kurz vor dem Gate fängt es dann auch an, Tröpfchen für Tröpfchen nicht großartiges. Hoffentlich bleibt es so, wäre sonst meine erste Regennacht im Zelt.

Sonnenaufgang ist gegen 6 Uhr, gate öffnet sich um 5 Uhr.

4:30 Uhr wecken.

 

Gute Nacht.

25.02.2012

 

Pünktlich um 5 Uhr stehen Rodger und ich am Tor.

Weit und breit ist niemand zu sehen.

Roger findet ein Schild,

 

„Gate open at 5:45“

 

Na prima, zurücklegen und die Augen zu.

Pünktlich um 5:45 erscheint ein Aufseher.

Genehmigungskontrolle, nicht der Reihe nach, sondern alles Fahrzeuge die sich angesammelt haben.

Hätten uns gar nicht so zu beeilen brauchen.

 

„Why you are in a rush“

 

Klar für den Aufseher ist das Alltag, für und Turies etwas besonderes.

6 Landrover stehen schön aufgereiht auf dem Sammelplatz.

Ganz akkurat, unter einem Baum 6 Stühle, nur weit und breit kein Fahrer zu sehen.

Roger traut sich die Fahrt durch den Tiefsand nicht zu.

Also warten.

7 Uhr trudeln sie ein.

Verschlafen ist die Ausrede.

Hätten sie nicht als ersten das Tor passieren müssen ??

Big Daddy ist die höchste Düne. Ein grandioser Blick soll sich von oben bieten.

Ein Viertel besteige ich dann merke ich die Zigaretten.

Nee, ich muss was ändern.

Der Fahrer macht eine kleine Tour mit Roger und mir durch die Gegend.

 

Ist schon ergreifend diese rote Dünenlandschaft.

 

Auf dem Rückweg von den toten Bäumen fängt es wieder an zu tröpfeln.

Ich glaubs einfach nicht.

Regen in der Wüste, alles freut sich, ich mich für sie, und denk dabei an die Pisten.

 

Mittag wir sind zurück und ich bin todmüde.

Zu spät und zu gefährlich jetzt noch los zu fahren.

Ich bleibe noch eine Nacht und muss wieder die Parkgenehmigung kaufen.

Warum, will doch gar nicht mehr hin.

Man erklärt mir dass der Campingplatz auch im Park liegt und ich deshalb die Genehmigung kaufen müsse.

 

Entfernung Gate 1 zu Gate 2 100m, dazwischen der Campingplatz.

Gate 1 öffnet um 7:00 Uhr, also zu spät für den Sonnenaufgang

Gate 2 öffnet um 5:45 Uhr, also muss man auf den Camping

Nicht schlecht der Trick.

 

 

26.02.2012

 

Frabenprächtig ist der Sonnenaufgang.

Bin zwar nicht hinter Gate 2, darf ja nicht, aber von Zelt aus auch zu sehen.

Anderer Winkel halt.

Warum Motorräder nicht bis zum Parkplatz der Shuttel fahren dürfen ist mir immer noch ein Rätsel, kann mir aber denken warum.

Blauer Himmel, wieder nur ein paar kleine weiße Wölkchen, so tuckere ich durch die Einsamkeit der Wüste.

Ist übrigens auch ein Naturpark.

Beta, eine Tankstelle.

So steht es jedenfalls auf der Karte.

Die Tanke hab ich aber wo ist der Ort?

Es gibt ihn nicht, Beta ist nur Tankstelle mit Shop und Viehverladestation.

 

Irgendwie komm ich mir vor wie in einem Hollywood Film.

Ziehe durchs Nowhere, vorbei an Rinderherden, mache Rast an einsamen Verladestationen die heutzutage mit Tanksäulen ausgestattet sind.

 

Mitten in der Furt steht er.

PKW mit zwei reiferen Schweizer Pärchen.

Durch den Regen der letzten Tage ist hier richtig Wasser durchgegangen und hat die straße aufgeweicht. Das noch durchfließende Wasser ist nicht tief, wäre kein Problem, aber das gesamte Flussbett und Ufer ist aufgeweicht.

Die Schweizer sind zu zaghaft gewesen und steckengeblieben. Durch hin und her haben sich die Vorderräder auch noch eingegraben.

Nun wäre ein Allrad hilfreich, sonst ist kein freikommen.

Wir überlegen woher ich Hilfe holen kann, zurück, oder weiter bis zur nächsten Behausung.

Ich entscheide mich für letzteres,

Wie dran vorbei?

Links ist der Boden recht fest aber die Uferkante werde ich nicht schaffen.

Mitte geht nicht, steht der PKW.

Also rechts, scheint ziemlich fest zu sein.

Ich wate durchs Wasser und sieht ganz passabel aus, singe kaum im Sand ein.

Also los.

Alles prima, dann sinke ich ein, Kupplung stinkt wie die Pest, noch ein Meter, noch ein Stück und aus.

Wenn ich weiter versuche begrabe ich mich selber.

Ich kann sie so stehen lassen, kann eh nicht umfallen.

Der Fluss hat sie sofort im Griff und mit Sand eingebettet.

Also abladen und alles ans andere Ufer tragen.

Hätte ich vielleicht vorher machen sollen, naja.

Das Spiel kenn ich ja noch aus dem Kongo.

Ich weiß dass ein Land Rover hinter mir ist und irgendwann eintreffen wird.

Also warten.

Zwei Südafrikanisch Pickups kommen angebraust.

Drei Hünen, Vater mit Söhnen, steigen aus, mein Gott haben die einen Umfang.

Nicht nur am Bauch, Oberschenkel, Bizeps, Brustkorb alles gigantisch.

Bescherung begutachtet, die zwei Jungs packen das Auto hinten an, heben es kurzerhand hoch Vater gibt Gas und sie kriegen das Auto frei.

Erst zurück ans Ufer und dann mit Vollgas durchs Flussbett, dann holen sie ihre Fahrzeuge herüber.

Riesige Wasserfontänen rechts und links.

So ganz ohne Abschleppseil Kran oder was man sonst noch so alles in Europa einsetzten würde.

Jetzt mein Motorrad.

Mittleiweile ist auch der Land Rover eingetroffen und die Guids stehen schon im Wasser neben dem Moped.

Wie schon bewährt, die Jungs heben die Maschine kurzerhand hinten hoch und gemeinsam schieben wir es ans Ufer.

Unglaublich, leider war es mir unmöglich während der Aktionen Fotos zu machen.

Schade.

„If there is something difficult in front, we will wait for you“

Der Tour Guide weiß das hinter uns niemand mehr ist und zieht mit seinen Gästen weiter.

Beruhigend, wer weiß wer weiß.

Strahlender Himmel und abgesoffen.

Die Schweizer und ich bleiben zusammen.

Die Piste stößt in 60 km auf Asphalt und dann geht rechts ab an die Küste.

Diesmal ist rechts ab keine Sand-Schotter-Splittbahn

Es kommen noch ein paar kleinere Durchfahrten.

Mit Vollgas gehst schlingernd und spritzend hindurch.

Keiner bleibt stecken.

 

Wüste, unendliche Weite. Ein paar Wildpferde am Straßenrand sonst nichts.

Ne gerade Linie auf den blauen Horizont zu.

Dann hinter einigen Dünen,

Lüderitz

Der Ort ist schnell durchfahren, nicht gerade eine Kleinstadt.

Niemand auf der Straße, totenstille.

Noch nicht mal Hunde kommen bellend um die Ecke.

Am Ortseingang habe ich ein Schild von einer Backpackers Unterkunft gesehen.

Also hin.

Der Chef ist gerade im Garten und schnibbelt am Rasen rum.

„10 €, hast alles für dich, bist alleine.“

Ach ja, bin ja in Deutschland, wie konnte ich nur englisch sprechen.

Auf dem Gelände steht noch ein MAN Truck, den zu beschreiben hier den Rahmen sprengen würde.

Tom und Jerry, Österreicher sind damit unterwegs, aber schon seit gut zwei Monaten hier.

22:00 Uhr alles ist geschlossen.

 

Schönheitsschlaf

27.02.2012

 

„Willst du mit auf Bootstour, Seehunde und Pinguine besuchen ?

In Botswana habe ich die Zweitages Bootstour damals abgelehnt, war ein Fehler.

 

„OK“

 

Delphine,

 

Spielend begleiten sie unseren Katamaran.

 

Seehunde,

sonnen sich auf den der Küste vorgelagerten Felsen.

 

„Kindergarten“ Heiko zeigt auf eine im Meer sich tummelnde Seehundgruppe.

Springen, Blödsinn machen, einfach nur rumtrollen.

 

Pinguine,

sonnen sich, watscheln durch die Gegend, stehen in Gruppen zusammen, sieht aus als ob sie quatschen, machen Bauchplatscher ins Wasser, Strandleben halt.

Irgendwie kommt das ganze Szenario mir bekannt vor, nur sind die Lebewesen größer. J

 

Stephan erklärt mir etwas den Ort und wo man Abends hingehen soll.

Montag hat ja wieder alles geöffnet.

„Barrels“ die Kneipe im Ort.

Manfred ist der Wirt, trägt ein Bike-Event t-shirt und schon sind wir im Gespräch.

Von der ersten Sekunde an verstehen wir uns prima.

Barrels ist nicht nur Kneipe mit Restaurant, es ist auch Hotel/Pension.

„Kratzplatz“ heißt das Haus.

 

„Komm ich zeig dir die Zimmer“

Unglaublich was sich hintern den Mauern verbirgt.

 

An der Theke, wir quatschen und quatschen.

„Morgen ziehe ich um“ „Kein Problem“

 

28- 29.02.2012

 

„Room number 12“

 

Manfred selber liegt noch in der Kiste und die Mädels geben mir den Schlüssel.

Mir fehlen die Worte, es ist, meiner Meinung nach, sein bestes Zimmer.

Nein es ist kein Zimmer, eine Suite oder besser gesagt Apartment mit Terrasse / Balkon.

 

„Willst Du mitfahren, ich zeige Dir die Gegend“

„Klar“

Weiße Strände, Pisten auf denen man sich auskennen muss.

Einsame Buchten, Natur sich selbst überlassen.

Eine alte Walfangstation, oder besser gesagt die Reste davon.

Alte Schützenstellungen, Pferdegatter und Schutzhöhlen der kaiserlichen Reiter.

Schwer zu erkennen aber Manfred kennt sich aus.

 

Lüderitz wird gemieden.

Zuviel Wind, nichts los, nichts zu sehen,

so ist die allgemeine Meinung der Touristeninformationstellen

 

Ich kann es nicht bestätigen.