Bike Trips Europe

Bike Trips Africa

On  the  road  again
On the road again

17.03.-20.03.2011

17.03.2011 – 20.03.2011

 

Rummsitzen und grübeln macht alt und graue Haare.

 

Ich will auf andere Gedanken kommen und so frage ich Mendy ob sie mit mir auf den Markt geht, Stadt und Gegend zeigt.

Macht sie.

Der Markt unterscheidet sich in nichts von allen andere bisher in Afrika gesehenem.

Hunderte von Händlern bieten ihre Ware an. Ich wundere mich immer wieder wie sie davon leben können, das Sortiment gleicht sich doch sehr stark.

Aber mir soll's recht sein, neue Klamotten kann ich gebrauchen. Also tue ich mir meiner Seele und meinem Outfit etwas gutes.

 

Der „Strand“, so nennen sie hier das Ufer des Kongo. LKWs stehen dort und laden Sand auf, Männer zerkleiner Felsbrocken mit Hammer und Meißel.

An einigen Stellen wird gebadet, an anderen sitzen händchenhaltende Pärchen.

 

Von einem Strandleben kann man eigentlich nicht sprechen.

 

Auf dem Markt schlendern wir durch die einzelnen Läden und das ein oder andere Teil wandert in meine Tasche. Die Klamotten sind hier spott- billig.

Jeans ca. 15€, Hemden ca. 10€ usw. und das alles bei normaler Qualität.

 

Nur wohin damit, wenn es wirklich weitergeht??

 

Also zurückhalten!!

 

Die Stadt bietet nichts aufregendes, vielleicht habe ich auch im Moment kein Auge dafür.

 

Overländer treffen ein, bleiben kurz, fahren weiter, man verabschiedet sich und alle machen mir Hoffnung.

 

Ich hoffe sie behalten recht.

 

Nachrichten über den Straßenzustand treffen ein und sind alles andere als positiv.

 

So verstreicht die Zeit im Schneckentempo.

 

Die Mücken haben mich als Nachtmal auserkoren, zum ersten mal seit dem ich in Afrika bin sehe ich aus wie ein Streuselkuchen.

 

Dazu meine angeschlagene Gesundheit, mein Burstwirbel wird immer schlimmer. Normal aufstehen ist nicht mehr, irgendwie rolle ich mich von meiner Isomatte und ziehe mich dann hoch, alles Scheiße

 

Man oh man, zehrt ganz schön an Gemüt und Nerven.

 

 

Alleine in der Stadt rumlaufen habe ich keinen Bock.

 

Elvis hat Dienst, Mandy, keine Ahnung und im Hotel ist keiner mehr.

 

 

Morgen, Morgen hoffe ich.

 

Den Ablauf finde ich zwar etwas unorthodox, Elvis Vorgesetzter will erst mal ins Hotel kommen und sich die Maschine ansehen und dann entscheiden.

 

Warum er das nicht direkt in der Werkstatt macht, mir schleierhaft.

21.03.2011

 

09:00 Uhr

10:00 Uhr

11:00 Uhr

Mittag

Ich laufe auf und ab, hin und her.

Gewinne irgendwie den Eindruck das ich doch mittlerweile nervös bin.

Die Ruhe und Gelassenheit welche ich in den vergangenen Tagen noch hatte schwindet langsam.

Mit Blaulicht kommt er mit einem Affenzahn auf das Hotel zu.

Elvis, zum ersten mal sehe ich ihn in Uniform auf einer Dienstmaschine.

Aber blau, das ist Polizei, irgendwie blicke ich da nicht durch, er ist doch beim Militär.

Die Tage habe ich schon einmal etwas von Geheimdienst mitbekommen, na ja werde ich bestimmt noch hinterkomen

Mon commandant a une réunion à laquelle il ne fait pas plus.
Mais demain matin, à coup sûr.

Inschallah 

mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

Und schon braust er wieder davon, er hat noch Dienst und will später wieder kommen

22.03.2011

 

 

wieder verstreicht ein morgen

wieder warten warten warten

 

das hält kein Mensch aus, es sei den er ist in Afrika geboren oder wartet nicht auf Ergebnisse.

Vanessa lacht schon, sie glaubt schon lange nicht mehr an den Erfolg der Aktion.

Elvis, ja schon, aber er kann ja auch nicht so wie er will,

Gegen Mittag rollt er auf den Parkplatz, alleine,.

Sein Boss ist mit den Kindern ins Krankenhaus, irgendwie lustig, denn Vanessa sagte gestern noch das der bestimmt morgen nicht kann, Zahnschmerzen oder etwas ähnliches.

Zwischenzeitlich aber überlegen meine Freunde in Deutschland mit mir wie es am vernünftigsten ist vor zu gehen. Martin und Brigitte telefonieren mit Gott und Welt, über Facebook berate ich mit Till und Sissi und treffe dabei auf meinen Freund Wolfram. Auch ihm schildere ich das Geschehen und nach rein Hanseatischer kühl logischer Art hat er einen Lösungsvorschlag der eine Unterbrechung meiner Reise aber nicht das Ende bedeuten würde.

„bau den Motor aus, steck ihn ins Handgepäck und komm nach hier, lass ihn überholen flieg wieder runter bau ihn ein fahr weiter und gut ist."

Wir brauchen seinen Boss nicht um den Motor aus und wieder einzubauen versichert Elvis mir.

 

23.03.2011

 

 

Es steht nichts auf dem Programm. Da ich die Entscheidung noch nicht getroffen habe.

Am Flughafen lasse ich mir Frachtpreise geben, suche nach günstigen Flügen und stelle mal wieder fest wie fehlerhaft Informationen in Europa vermittelt werden.

Ticket bezahlen mit Kreditkarte, nein das geht nicht.

Fast nirgends will man das Plastikgeld.

Da ständig Stromausfall ist arbeiten die Geräte fehlerhaft oder gar nicht.

 

Oliver hat einen Schreiner welcher mir schon mal ein Angebot erstellen will über zwei verschiedene Transportkisten.

 

Ich muss hier weg, das wird immer klarer.

Das rumhängen hier, das Warten, das ewige Verschieben von Terminen haben mein Nervenkostüm ziemlich beansprucht.

Auch wenn abends mal weggegangen wird,

etwas Spaß haben und auf andere Gedanken kommen,

so ganz abschalten, klappt nicht.

Meine Gesundheit wird auch nicht besser und langsam geht mir auch das Geld aus.

Allgemein ist Afrika zwar günstig, aber leider bin ich ausgerechnet am Anfang des teuren Abschnittes von Afrika gestrandet.

 

 

24.03.2011

Der Rücken bringt mich um.

Gestern war ich unter den Händen einer Chinesin, morgen werde ich wohl wieder hin müßen.

Ohne Moped macht krank und dick.

Wird Zeit das es irgendwie weiter geht.

Der Tag verstreicht ziemlich ereignislos.

Martin und Brigitte klären das mit dem ADAC und dem Zoll für mich, der Schreiner braucht drei Tage um die Kiste zu bauen zu einem Preis das ich überlegte sie selber zu nageln.

Es ist unglaublich heiß, so passiert hier nicht viel.

 

„Do you like Jazz? Tonight in the Centre Cultural de Francäe is Live Jazz, if you like, 7 o'clock pm"

fragt Soffi.

Sie ist von der französischen Botschaft. Vincent und sie essen immer dort zu Mittag.

 

19:00 Uhr fahre ich hin.

Afrika Jazz, mal was ganz anderes.

 

 

 

 

Kommt mir vor wie der Weltuntergang.

Wolkenbruch ist nichts dagegen.

Innerhalb von Sekunden bin ich bis auf die Haut nass.

25.03.2011 - 31.03.2011

 

Morgen fliegt er, morgen geht das Hertz meiner Maschine auf die Reise nach Deutschland.

 

Mein Gefühl hat mich nicht nicht gtäuscht. Gestern habe ich die Frachtpapiere mit Air France erledigt.

 

Ging alles sehr schnell und unkompliziert.

 

Eigentlich zu schnell.

 

Ein komische Gefühl beschleicht mich am Abend, geht auch nicht durch die eigentlich beruhigenden Worte von Martin auf Skyp weg.

 

"Ich fahre morgen früh nochmal hin"

 

Mein Bauch hat mich nicht betrogen, kaum bin ich da kommt der Air France Mitarbeiter auf mich zu und sagt mir das die Kiste nocheinmal geöffnet werden müsse, der Sicherheitsdienst will prüfen.

 

"Wann""14:00 Uhr" na ja.

 

Sicherheitshalber rufe ich Elvis an, der hat seinen Dienst gerade beendet und verspricht zu kommen.

 

 

Die Tage verstreichen und ständig kommt etwas dazwischen. Der Motor ist immer noch nicht raus. Mal ist der Dienstplan daran schuld, mal des Wetter, dann hat Elvis ein Taxi vom Moped geholt, das ist jetzt auch Reperaturbedürftig, etc. etc. etc.

Mails erreichen mich von den anderen, sie sind alle in Windhouk wieder zusammen getroffen. Russ und sein Kumpel allerdings hatten auch Bike Problem erst Kette dann Vergaser so das sie einen Truck angeheuert haben um nach Namibia zu kommen.

Natürlich das fünf Tage Visum für Angola überschritten und 300 US $ Strafe zahlen müßen. Von der Route berichten sie nicht s gutes und ich hätte große Probleme bekommen mit meinem schweren Schlachtroß.

 

Abends gehen wir essen, mal in einzelne Kneipen, mal in Nacht-Clubs, treffen Freunde von Elvis.

Ein VIP kann sich nicht sicherer bewegen, alle passen aus den Augentwinkeln immer auf mich auf.

Alle sind bewaffnet und gehören der selben Einheit an.

 

Mittlerweit sich zwei junge Franzosen eingetroffen, Julian und Corretin, mit Ihrem Allrad Bus, auch auf dem Weg nach Südafrika.

Topfte Jungs.

Vieleicht sieht man sich wieder, die Wege der Globetrotter kreutzen sich immer wieder.

Oder bei ihnen in Paris, wer weiß.

 

Die Kiste muß nicht geöffnet werden, sie wird nur gescannt.

Toll und dafür die ganze Aufregung?

Wir bleiben trotzdem, ich bringe noch Adressaufkleben an und wir warten.

"Sorry,Mr.Mackes, we have a problem" Der Air Farnce Mitarbeiter kommt auf einmal zu mir.

 

"There is no fly to Düsseldorf, is Frankfurth also ok?"

 

Ok, dann halt FFM. Mittlerweile ist mir das egal, nur raus mit dem Motor.

Eine Kopie von meinem Pass fehlt auch noch bei den Unterlagen.

 

Man oh man, geht doch nichts über ein gutes Bauchsignal.

 

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