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On  the  road  again
On the road again

Nouachot

22.11.2010

 

Noch vor Sonnenaufgang brechen wir auf.

 

Wie mit einem Lineal gezogen verläuft die Straße durch die Wüste gen Süden.

22.11.2010

 

Noch vor Sonnenaufgang brechen wir auf.

 

Wie mit einem Lineal gezogen verläuft die Straße durch die Wüste gen Süden. Auf der einen Seite erstreckt sich im weißen Mondlicht die Wüste, auf der anderen der sich durch die aufgehende Sonne orange färbende Horizont.

 

Einige Lkws und PKWs warten bereits am Schlagbaum. Die Grenze ist noch geschlossen. Eigentlich soll sie um 08:00 Uhr öffnen, aber was ist schon eine Uhrzeit in Afrika.

„Kein einziger Tropfen Benzin mehr“ sagt Unai. Die holländischen Amsterdam – Dakar Fahrer haben auch die letzte Tanke an der Grenze geplündert. Auf der anderen Seite gäbe es Benzin sagt der Tankwart. Das wird verdammt knapp, aber welche Wahl haben wir.

 

Unai und Bixen verkürzen sich die Wartezeit damit einem mauretanischen Geländewagenfahrer zu helfen sein Fahrzeug zu reparieren.

 

Endlich, so gegen neun Uhr tut sich was. Einzeln werden die Fahrzeuge vorgelassen. Eine zeitraubende Prozedur. Wieder Papiere ausfüllen , Polizei, dann Militär, dann Zoll und wieder Polizei. Endlich sind wir durch. Das heißt wir kommen ins Niemandsland.

So sieht es auch aus. Keine Straße, noch nicht mal eine Art Piste. Geländefahren ist angesagt. Stehend, mal nur im ersten, mal im zweiten Gang geht es über Steine. Vorbei an ausgebrannten Autowracks schlängeln wir uns durchs Gelände Richtung mauretanische Grenze.

Die letzte Steigung und wir stehen vor einem Tor in dessen Mitte ein Soldat steht. Vor ihm ein noch wartender LKW. Da wir eine Steigung rauf kommen und Tempo machen müssen ziehen wir an ihm vorbei. Unai erreicht als erster den Schlagbaum und wird von dem Soldaten auch sofort auf unnette Art wieder zurückgeschickt. Con und ich sind kurz hinter ihm fahren aber rechts und links vor das Tor. Nichts passiert und nachden ein von mauritanischer Seite kommender LKW passiert hat werden wir heran gewunken. Auch Unai soll wieder nach vorne, was für ein hin und her, reine Wichtigtuerei. Wir bekommen genaue Anweisung wo wir zu parken haben.

Militär, Polizei. Rein ins Zollbüro. Ich bin als erster dran „Carnet de Passage?“ „Oui“ und ich muss zurück zur Maschine. Die anderen werden nicht gefragt und müssen Papiere ausfüllen. Ich bekommen einen Stempel und alles ist erledigt.

Als die anderen soweit sind machen wir uns auf Benzin suche.

Aber nichts, die Holländer haben wieder zugeschlagen. 30 PKWs mir großen Reservekanistern habene alle Tankstellen im Umkreis geplündert.

Ein unglaubliche Gedankenlosigkeit, sie kann für so machen das Ende der Fahrt bedeuten denn bis neues Benzin eintrifft können schon ein paar Tage vergehen.

 

Jetzt wird gerechnet Die nächste Tanke ist in ca. 150 Km. Alles was wir noch haben wird aufgeteilt und dann weiter in Richtung Nouachot, hoffentlich stimmen die Information.

 

„Ich fahre vor und komme mit Benzin zurück“ sagt mir Unai. Seine F 800 verbraucht gut 2 Liter weniger auf 100 KM als unsere 1200.

Wir zuckeln also langsam weiter. Unai sehe ich schon auf der Anhöhe stehe an so einer Art Tankstelle und verhandelt. Eine Tankstelle ist das nicht. Kanister mit einer Art Benzin oder Diesel oder so gibt es da. Man hat dort keine Ahnung und will uns erst Diesel andrehen. Gott sei dank, oder vielleicht hat hier auch Allah aufgepasst bemerkt Unai es.

Viel hin und her und es werden Kanister nach vorne gezerrt. Erst sieht das Zeug ganz gut aus, im nächsten ist es alles blau.

Egal, Haubtsache unsere Motoren halten es die kommenden 200 KM aus. Dann soll es eine TOTAL geben. Der vorhandene Vorrat reicht gerade so da jede Maschine 15 Liter bekommt.

Zum Glück ist keiner der Holländer in der nähe, Unai kocht vor Wut.

 

An der Total machen wir randvoll und es geht entspannt weiter.

Liegenbleiben, hier irgendwo im Nirwana, kein prickelnder Gedanke. Vorbei an umherstreifen den Kamelherden, an Salzseen vorbei und wieder bester Laune fahren wir den Abend entgegen. Ich habe keine Eile, Alex mein mauretanischer Freund, wir kennen uns schon lange aus Düsseldorf weiß das wir kommen

 

„Geschiehtt ihnen recht“ ruft mir Unai zu und macht eine eindeutige Fingerbewegung als wir an vier der 30 dreißigg) Holländerr vorbeifahren.

 

Einer von Ihnen ist liegengeblieben.

 

Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Nouachot.

Der Wegbeschreibung folgend, die mir Alex , geben hat, versuche ich sein Haus zu finden.

Con sucht sich ein Hotel, wir wollen uns morgen wieder treffen.

 

Chaos pur, nicht nur das die Straße, ich nenne sie mal so, nur aus Sand, Dreck und Schlaflöchern besteht, nein, jeder fährt so wie er gerade Bock hat. Anarchie.

Kein Handy Empfang, mein tolles Telekom Handy hat mal wieder Verbundings Probleme. Zwei Biker halten neben uns an. „Probleme?“ „Ich versuche meinen Freund Alex zu erreichen, er wohnt zur Zeit hier in Nouachot“

Sie erreichen Ihn aber auch nicht. Camping Banatu ist der Treffpunkt hier für alle Durchkommende. „Ok, wir bringen Euch hin“ sagt mir einer der Jung's.

 

Bixen und die anderen sind auch schon da. Wir stellen die Bike's ab und genehmigen uns erst mal ein Bier. So ein Chaos, so ein Dreck ist mir noch nicht untergekommen.

Ich habe die Schnauze gestrichen voll und will hier nur noch weg. Alex ist nicht zu erreichen als keine Grund mehr auch nur eine Stunde mehr als nötig hier zu bleibe.

 

Da alles geschlossen ist wechseln wir Geld am Straßenrand und gehe schnur stracks etwas essen. Keiner hat Bock zu duschen oder abzupacken, Morgen nur weg hier.

 

„Mensch da bist Du ja“ höre ich. Alex steht auf einmal vor mir. Die Biker haben ihn gesucht und zu mir auf den `Camping gebracht. Unglaublich, bei uns unvorstellbar

Schnappen unsere Sachen und ziehen zu Alex nach Hause.

 

Welch ein Tag

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Kommentare: 2
  • #1

    Marvin (Donnerstag, 26 Januar 2012 12:04)

    Bin gerade erst auf deinen Bericht gestoßen. Da hast du ja einiges erlebt, aber das Problem mit deinem Handy, dass kennt man doch all zu gut. Na mal sehen, was sich noch so schönes hier auf deiner Seite befindet. Werde gleich mal weiter durchstöbern.

  • #2

    Christian (Mittwoch, 07 März 2012 10:25)

    Wer sich dort schon mal in der Region aufgehalten hat, dem ist das Problem mit der Verbindung schon bekannt. Glaube auch nicht, dass sich das mittlerweile in irgend einer Weise geändert hat.