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On  the  road  again
On the road again

Strandleben

20.11.2010

 

Abhängen, einfach nichts tun. Nicht fahren, kein Hotel suchen sich einfach nur treiben lassen.

20.11.2010

 

Abhängen, einfach nichts tun. Nicht fahren, kein Hotel suchen sich einfach nur treiben lassen.

Das ist der Plan für heute. Jeder geht seinen Bedürfnissen nach. Nachdem Uni seine Reifen gewechselt hat fährt er mit, Boxen Fernando und Simon in eine Lagune. Unai möchte seine neue F 800 endlich mal am Strand ausprobieren.

Con geht spazieren und ich, ich sitze einfach nur vor dem Zelt schaue aufs Meer und gehe so meinen Gedanken nach.

Am Nachmittag fahre ich ins Internetkaffee in der Stadt. Solange es noch geht möchte ich es nutzen. Mail abfrage, Fotos für die Homepage hochladen und mein Tagebuch übertragen, welches ich meistens abends auf dem Netbook schon vor geschrieben habe. Bei den abgegriffen Tastaturen die auch noch lateinische und arabische Buchstaben haben ist das einfach besser.

 

Um acht Uhr sind wir vom Platzwart zum Abendessen eingeladen worden. Es ist immer eine Freude für Ihn denn irgendwie hat er die Gruppe schon letztes Jahr ins Herz geschlossen.

Die Australier, die wir schon in Rabat vor der mauretanischen Botschaft kennengelernt haben, sind am Nachmittag ebenfalls eingetroffen. Es wird viel erzählt, gelacht, ein schöner Abend.

Morgen geht es für uns weiter zur Grenze.


21.11.2010

 

Wir lassen den anderen den Vortritt. Eine Gruppe Holländer bricht um sechs Uhr zur Grenze auf, Bixen und seine Gruppe gegen neun. In aller Ruhe bauen wir die Zelte ab, packen unsere Sachen zusammen und verschnüren alles. Unai macht noch einen Ölwechsel und so gegen 11:00 Uhr brechen wir auf. Sind ja sowieso schneller als die anderen. Nach der üblichen Polizeikontrolle am Ende der Halbinsel lassen wir es laufen.

Es geht weiter der Steilküste entlang durch die Ausläufer der Sahara, rechts das türkisfarbene Meer, links am Horizont die hohen Sanddünen der Sahara. Weit und breit keine Menschenseele zu entdecken. Nicht mal ein Beduinenzelt ist irgendwo. Kilometer um Kilometer spulen wir so runter. Auf einmal taucht eine Herde Kamele auf, die uns neugierig betrachtet. Wir versuchen sie an anzulocken, aber auf Abstand bleibt. Haben wohl schlechte Erfahrung gemacht mit den Zweibeiner.

Wir befinden uns mittlerweile im Minengebiet, ist nicht mehr mit mal an den -lippenrand fahren.

 

Ich glaube meinen Augen nicht zu trauen, da fährt doch eine GS am -lippenrand. Ich bremse und warte auf Unai, der in einiger Entfernung hinter mir ist. Die GS steuert auf uns zu. Ein Franzose. Wir machen ihn darauf aufmerksam wo er gerade durchgefahren ist, aber er ist der Meinung die Minenfelder kämen viel viel später. OK muss er selber wissen, vielleicht kann er auch kein englisch. Es stehen ja Warnschilder am Straßenrand, schwer zu erkennen bzw. zu lesen da sie fast alle ziemlich verrostet sind. Ist aber allgemein bekannt. Nun gut gilt das vielleicht für Franzosen nicht.

Der Abstand zu Con und den anderen in den Autos ist schon erheblich geworden so verlassen wir den unbelehrbaren Franzosen und folgen unserer Truppe.

 

Porto Rica steht auf einem Straßenschild das Richtung Klippe zeigt. Unai biegt auf die Sand Stein Piste ein. Stehend düsen wir durch das Gelände und freuen uns wie Kinder. Nach dem längerem Asphaltband eine willkommene Abwechslung. Bixen und die anderen sind schon vor Ort als wir eintreffen. Eine langgezogene Bucht mit Beduinenzelten, ein Campingplatz nur für Kenner.

Bilderbuch Landschaft drumherum, ein Ort zum bleiben.

Wir haben andere Pläne.

Mittlerweile hat sich die Richtung geändert und verlaüft jetzt mehr ins Landesinnere.

 

Ich will tanken, aber Unai winkt mich weiter. Die nächste biegt er ein, keine 100 Meter weiter.

Direkt hinter der Tanke ist unsere Bleibe für diese Nacht. Es ist das letzte Hotel, besser gesagt Gebäude vor der Grenze. Da wir ja nicht auf der Flucht sind wollen wir hier bleiben obwohl es noch recht früh ist.

„ Wir fahren gleich an die Küste, musst du gesehen haben“ sagt Unai zu mir. Er kennt die Ecke vom letzten mal.

 

Nach den Preisverhandlungen, diesmal gab es aber keinen Spielraum der Hotelier weiß das es hier keine Wahl gibt, lassen wir das Gepäck.

Erstmal tanken, Unai ist so gut wie leer. In seine F 800 passen ja auch nur gut 16 Liter rein.

Aber oh oh,beide Tankstellen haben kein Benzin mehr.Die vor uns durchgekommenen Challange und Rallyes haben alles bis auf den letzten Tropfen mitgenommen.

Ich habe noch ein drittel und 5 Liter Reserve. Con halb und 5 Liter Unai nur noch 5 Liter.

Bis zur Grenze sind es noch gut 100 Kilometer und dort soll es irgendwo Benzin geben.

Inschallah

Ubai hat nicht zu viel versprochen. Eine einspurige Straße führt wieder Richtung Küste. Es bläst ganz schön, der Wind wird durch nichts gebremst.

Auf einer Erhöhung taucht nach einer viertel Stunde das Fischerdorf auf von dem Unai mir erzählte.

„Die leben da in Plastikhütten! “ hatte er mir gesagt und das ist noch geschmeichelt.

Die Straße endet schlagartig und geht in Piste über. Ich glaube meinen Augen nicht zu trauen. Solche Lebensbedingungen, solche Unterkünfte. Decken Holzreste Blechstücke Plastikteile sind das Baumaterial aus dem die Fischer ihre Behausungen gebaut haben.

Unai fährt zu einem vor seiner Hütte sitzendem Fischer und fragt nach Benzin. Er hat welches, Preisverhandeln und gut iss. Es wird nicht viel gefeilscht, nur soviel wie es nötig ist um den Brauch zu wahren im Angesicht dieser Armut und diesen Lebensbedingungen.

Das Benzin ist leicht mit Öl gemischt, aber wird schon gehen.

 

Vollgas, hinter dem Örtchen geht es den Hügel runter auf eine riesige Sandfläche, wird früher wohl mal eine Bucht gewesen sein. auf Felsen und Dünen zu. Ca. 10 - 15 Kilometer bestimmt.

Auf den Fußrasten stehend fliegen wir mit knapp 100 Sachen über die glatte Ebene. Ein geiles Feeling.

Die Geländewaage stehen auf den Dünen, „ Nicht mit meinen Reifen“ sage ich zu Unai und parke auch. Con hat sich kurz vorher auch schon festgefahren aber Unai will an den Strand. Nach 50 Metern war dann Schluss und er steckt fest.

 

Bilderbuch. Langer breiter Sandstrand, Klippen an denen sich die Wellen mit lautem Getöse brechen.

Con sagt gar nicht mehr, ich bin einfach nur weg. Welche ein Fleckchen Erde.

 

Auf dem Rückweg kaufen die Basken einem gerade zurückkommendem Fischer im Dorf etwas von seinem Fang ab.

„Unser Abendessen“

Im Hotel sprechen sie mit dem Boss und er wird für uns zubereitet. Wir packen unsere Sachen schon zusammen, morgen früh geht es recht zeitig weiter.

Der Tag an der Grenze wird kein Zuckerschlecken, es kursieren Geschichten von 7-20 Stunden für den Grenzübertritt.

Wer weiß vielleicht haben wir Glück.

 

Inschallah

 

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